Huancavelica

Huancavelica – Mit dem Zug durch die Anden

Huancavelicas touristisches Potenzial ist erst in der jüngsten Vergangenheit entdeckt worden. Die Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos, ist Endhaltestelle der Eisenbahnstrecke Huancayo-Huancavelica, besser bekannt als Tren Macho („Maultierzug“), da es in der Vergangenheit von ihm hieß, „er fährt, wenn er will, und kommt an, wann er Lust hat.“ Die 128 km lange Strecke nach Huancavelica beginnt am alten Bahnhof von Chilca in Huancayo und durchquert spektakuläre Landschaften mit Kakteen, Ginster und der bemerkenswerten Brücke von Izcuchaca, die aus der Kolonialzeit stammt. In der Provinz Huaytará, 215 km von der Stadt Huancavelica entfernt, stehen wichtige Inkabauten, darunter ein Inkatempel, auf dem die Spanier die heutige Kirche errichteten, die Inkabäder Baños del Inca und Inca Wasi, ein Bau aus perfekt gemeißelten Steinen mit den für die Inkas typischen trapezförmigen Türen.

Der „Danza de Tijeras“ ist ein Teil der peruanischen Folklore, der in den Regionen Ayacucho, Huancavelica und Apurímac praktiziert wird. Die Scherentänzer (danzaq, saqra oder gala) haben einen Pakt mit den Schutzgeistern geschlossen, damit diese ihnen Weisheit und Energie für die Aufführung dieses anstrengenden Tanzes gewähren. Die atipanakuy (Darbietungen) der einzelnen danzaq können sich über bis zu 10 Stunden erstrecken und sind gespickt von schwindelerregender Akrobatik und extrem anmutenden Mutproben. Im Hintergrund ertönt das unermüdliche Klappern der Scheren: Diese bestehen aus zwei Metalllamellen, die der saqra aufeinanderstoßen lässt, um so den Begleitinstrumenten (Harfe und der Violine) den Rhythmus vorzugeben. Der Tanz wird in der Trockenzeit (zwischen April und November) zu bedeutenden Ritualen dargeboten.