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Die Rückkehr der Sonne „Inti Raymi“

Der Süden Perus ist nicht nur wörtlich der Nabel der Welt sondern auch die einstige Hauptstadt des Inka-Imperiums. Bis heute ist Cusco das wichtigste touristische Ziel des Landes und bereits seit 1983 UNESCO Weltkulturerbe.

Während eines der wichtigsten und traditionellsten Feste Perus, jedes Jahr zum 24. Juni, sind alle Augen auf die höchste Gottheit des Inkareiches gerichtet, nämlich dem Sonnengott. Die Festlichkeiten von „Inti Raymi“ dem sogenannten „Wintersonnenwendfest“ ist das Highlight der Region. Tausende von in- und ausländischen Touristen spazieren durch die Straßen des historischen Zentrums von Cusco und versammeln sich auf den Esplanaden der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, um diesen besonderen Tag voller kultureller Aktivitäten aus nächster Nähe zu mitzuerleben. Ziel der Feierlichkeiten ist es, das Erbe der Inkas aufrechtzuerhalten.

©Heinz Plenge Pardo/PROMPERÚ

Auf den Spuren der Vorfahren mit dem Sonnenfest „Inti Raymi“

Die Inkas nannten diesen Gott (auf Quechua) Inti. Im 15. Jahrhundert begann der Inka-Herrscher Pachacutec mit dem Fest und es wurde zu einer religiös-kulturellen Tradition, die zu jeder Wintersonnenwende gefeiert wurde, ganz zu Ehren der Sonne. Dies war auch der Beginn des neuen Inkajahres. 1572 wurde das Fest „Inti Raymi“ vom spanischen Vizekönig Francisco de Toledo verboten, weil es nach seiner Auffassung eine heidnische Zeremonie war, die im Widerspruch zum katholischen Glauben stand. Dennoch wurde sie weiterhin heimlich gefeiert. Es dauerte mehr als 400 Jahre, bis Cusco die Feier wieder aufnehmen konnte. Im Jahr 1944 setzte sich Faustino Espinoza Navarro für die Wiederherstellung dieses traditionellen Ereignisses ein und arbeitet die Geschichte auf. Seitdem ist das Fest wieder für die Öffentlichkeit zugänglich und zieht jedes Jahr Tausende von Touristen nach Cusco.

Frühere Zeremonien und Rituale werden authentisch nachgestellt

Um 09.00 werden im Sonnentempel Qorikancha die Feierlichkeiten mit Opfergaben an Mutter Erde, die Pachamama, eröffnet. Schmuck, Skulpturen, Handwerkskunst und andere Gaben werden feierlich überreicht, bevor sich der große Umzug zum Hauptplatz Plaza de Armas in Bewegung setzt.  
Dort findet um 10.00 des Ritual “Treffen der Zeiten”, auf Spanisch “encuentro de los tiempos”, statt, bei dem der Inka Pachakuteq gemeinsam mit dem Bürgermeister von Cusco das Koka-Ritual vollzieht.
Herzstück der Zeremonie sind der symbolische Ein- und Auszug der Herrschaft des Inkareiches, dargestellt mit fast 1000 Personen und von den Schaulustigen bejubelt.

©Heinz Plenge Pardo/PROMPERÚ


Auf dem weitläufigen Gelände der Festung Sacsayhuamán findet um 13:30Uhr, der dritte und letzte Akt des Spektakels statt. Es ist der wichtigste des Tages und dauert etwa vier Stunden. Hier treffen der Inka und sein Gefolge ein, um der Sonne ihre Ehre und Bewunderung zu erweisen. Der Inka spricht ein Gebet auf Quechua und simuliert ein Opfer, damit ein Schamane den Wohlstand und das Wohlergehen des kommenden Jahres vorhersagen kann.
Die vier Zentren des alten Inkareiches, Qollasuyu, Kuntisuyu, Antisuyu und Chinchaysuyu, spielen dabei eine zentrale Rolle und werden im Rahmen von nachgestellten Ritualen und Opferzeremonien mit Feuer, dem Maisbier Chicha, Kokablättern oder Lamas  geehrt. Die vier “Suyus” waren geographische Kardinalpunkte und wurden nach Tierarten benannt, die für die Inka eine wichtige Rolle spielten: Qollasuyu nach dem Lama, Kuntisuyu nach dem Kondor, Antisuyu nach dem Jaguar und Chinchaysuyu nach dem Tiger.

©Heinz Plenge Pardo/PROMPERÚ

Die Protagonisten an diesem besonderen Tag sind in etwa 700 Personen, darunter Schauspieler, Tänzer und Musiker in typischer Kleidung, die jede Menge Tänze, Darbietungen und Lobpreisungen vor dem Korikancha-Tempel, der Festung Sacsayhuamán sowie auf der „Plaza de Armas“, dem Hauptplatz der Stadt aufführen.

Von Tradition zur Touristenattraktion

Das Inti Raymi Fest hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr zur Touristenattraktion entwickelt. In und um Cusco sind zu diesem Zeitraum alle Hotels stark gebucht. Die Teilnahme an den Zeremonien in Cusco direkt ist kostenlos und öffentlich, doch kann es sehr voll werden. Um bei den Feierlichkeiten in Sacsayhuaman dabei zu sein ist es notwendig, eine Eintrittskarte zu erwerben.

Am 2. März im Jahr 2001 wurde die Festlichkeit „Inti Raymi“ zum nationalen Kulturerbe Perus erklärt. Für die Organisation und Produktion der Veranstaltung ist heutzutage die Gemeinde Cusco zuständig.

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